Die Aufwertung von Gebrauchtem, scheinbar nutzlos Gewordenem ist für Andreas Schluttig eine selbstverständliche wie spannende Herausforderung und verdeutlicht seine Haltung zu den mit Material- und Arbeitsaufwand geschaffenen Dingen. Sie wirkt sich auf alle Facetten seines Schaffens aus.
Im Felsenbau hat Andreas Schluttig 1996 als Mitinhaber einer Firma für Alpintechnik (Industrieklettern) und Betonsanierung ein patentrechtlich geschütztes Verfahren für den Bau von Kletterfelsen aus Abrissplatten von Wohnungs- oder Industriebauten mitentwickelt und umgesetzt.
Benötigte oder gewünschte Gebrauchsgegenstände wie Möbel, Werkzeuge oder Deko-Materialien gestaltet er gern aus vorhandenen Dingen und Restmaterialien. Objektkunst entsteht fast immer durch „Zweckentfremdung“ von Gegenständen und Materialien. Vorgefundene Formen führen Andreas Schluttig zu den Ideen.
Als unverzichtbarer Bestandteil gehören u.a. alte Verpackungspapiere oder Tetrapack-Getränkebehälter zu seiner Origami-Grundausstattung.
Andreas Schluttig bietet für Schulen, Vereine oder Einrichtungen Upcycling-Aktionen und -Kurse an. Dabei gehört zu seinem Konzept, vor Ort nicht mehr benötigte Materialien zu nutzen. Er entwickelt Ideen, wie daraus neuwertige Produkte oder Gestaltungselemente entstehen können.
Referenzliste (Auszug):
Felsenbau mit Betonplatten aus dem Abriss von Wohnungs- und Industriebauten, verschiedene Projekte seit 1996
Sagenhafte Ritter – Bau überlebensgroßer Figuren aus Stanzblechresten und Tetrapackfolie, Nachbau mit Besuchern, „Schmeckefuchs“ Gudensberg, 2013
Raben – Bau überlebensgroßer Figuren aus Einwegpaletten, Stadtfest Gudensberg, 2014
Fliegende Raben – Installation mit aus Tetrapackfolie gefalteten Raben, Stadtfest Gudensberg, 2014